Insbesondere mittelständische Unternehmen befinden sich in einem Spannungsfeld: Sie müssen von sich als Arbeitgeber überzeugen, in Konkurrenz zu allen anderen, die gutes Personal suchen – und wollen zugleich eine Person finden, die gut zur Rolle und zur Unternehmenskultur passt, um die Stelle langfristig und sicher zu besetzen. Dazu wollen sie möglichst wenig Abstriche bei den Anforderungen an die Vakanz machen, es ist ein Abwägen zwischen „Fachkenntnissen“, „Branchenerfahrung“ und „Cultural Fit“. Zudem ist die Lage ein Faktor, oft haben diese Arbeitgeber ihre Firmensitze abseits der großen Metropolen.
Auch die Privatbrauerei Waldhaus, ansässig im Südschwarzwald, hatte diese Art Spagat zu meistern. Man wollte eine Stelle als „Markenbotschafter“, so heißen die Außendienstmitarbeiter dort, neu besetzen, fand aber mit den eigenen Ressourcen nicht den passenden neuen Mitarbeiter. Das Team entschied sich, für diesen Recruiting-Prozess mit HAPEKO zusammenzuarbeiten.
Die Mitarbeiter machen den Wert aus
Bereits in vierter Generation führt die Familie Schmid die Privatbrauerei Waldhaus – eine der „südlichsten“ Brauereien Deutschlands. Waldhaus macht keine Abstriche bei der Qualität der Biere und braut nach wie vor traditionell, in Kupferkesseln und mit echtem Naturhopfen, das Bier ruht mindestens vier bis fünf Wochen. Damit bedient die Brauerei das obere Preissegment und zählt zu den Preisführern auf dem Markt.
Rund 100.000 Hektoliter Bier produziert und vertreibt das Unternehmen pro Jahr, überwiegend regional in Baden-Württemberg. Obwohl damit vergleichsweise klein, ist die Privatbrauerei in den vergangenen Jahren durchschnittlich um acht bis neun Prozent gewachsen – und trotzte damit dem allgemeinen Trend: Der deutsche Biermarkt ist jährlich um rund zwei Prozent rückläufig.
Trotz des guten Geschäfts kommt das gute Personal nicht immer einfach so des Weges. Die ländliche Lage im Südschwarzwald, obwohl landschaftlich reizvoll, ist nicht unbedingt ein Pull-Faktor für Fachkräfte und Führungskräfte. Dazu hat das Waldhaus-Management klare Vorstellungen von der Qualifikation und der individuellen Eignung potenzieller neuer Mitarbeiter. „Wichtig ist für uns vor allem die Persönlichkeit eines Mitarbeiters, wir setzen auf einen bestimmten Typ Mensch“, meint Vertriebsleiter Thomas Witt dazu, in dessen Team die offene Stelle zu besetzen war. „Denn wir sind der Überzeugung, dass die Mitarbeiter den Wert des Unternehmens ausmachen.“
Kompromiss zwischen persönlicher und fachlicher Eignung
Das oben erwähnte Spannungsfeld zwischen gewünschten Fachkenntnissen, einem Bezug zur eigenen Branche und persönlicher Eignung sorgt bei der Personalgewinnung dafür, dass das Segment, in dem Arbeitgeber fündig werden könnten, schnell klein wird, und manchmal auch zu klein. Die Auswahl lässt sich vergrößern, indem Abstriche beim Fachlichen, etwa der Branchenkenntnis, gemacht werden. Doch speziell in der FMCG-Branche wächst damit auch die Konkurrenz, schließlich gibt es in diesem Segment nicht nur Brauereien, sondern beispielsweise allein Dutzende andere Getränkehersteller als potenzielle Arbeitgeber. Dies ist keine einfache Aufgabe im Recruiting-Prozess. „Der Idealfall ist, wenn sich ein Kandidat findet, der sowohl persönlich als auch fachlich perfekt passt“, beschreibt Florian Rochlitz, Regionalleiter Süd-West bei HAPEKO. Er weiß aber auch: „An einer Stelle müssen Unternehmen immer einen Kompromiss eingehen.“
Bei der Suche nach einem neuen Markenbotschafter war für das Team der Privatbrauerei Waldhaus klar, dass die Persönlichkeit der potenziellen Kandidaten und ihre „Passung“ zur Unternehmenskultur, der cultural fit, im Vordergrund stehen sollte. „Unsere Unternehmensphilosophie ist, dass sich Mitarbeiter in bestimmten Positionen das fachliche Know-how noch im Job aneignen können, wir aber nicht die Persönlichkeit eines Menschen verändern können und wollen“, betont Witt. Man hatte sich von einem Kollegen getrennt, weil dieser zwar hervorragende Fachkenntnisse und Branchenerfahrung hatte, es aber auf persönlicher Ebene nicht funktionierte. Für den neuen Markenbotschafter stellte man deshalb klare Anforderungen. Ein „Vertriebsgen“ sollte das neue Teammitglied haben – Kunden für ein Produkt begeistern können und generell Spaß am Verkaufen haben. „Das ist kein klassischer 9-to-5-Job“, so Witt. Deshalb sollte die Person in ihrer Rolle empathisch sein, sich auf verschiedene Personentypen einstellen können und dabei immer professionell und authentisch bleiben. Die Liste der idealen Eigenschaften lautete: Hohe Eigenmotivation, gute Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation; zudem Flexibilität und Belastbarkeit – ein Muss nicht nur für die spezielle Vakanz, sondern für eine Tätigkeit im Außendienst allgemein.
Professionelle Diagnostik einmal anders
Mit diesem Persönlichkeitsprofil startete das HAPEKO-Team die Suche nach dem neuen Waldhaus-Markenbotschafter. Durch die Recherche in Business-Netzwerken, eine Anzeigen-Kampagne und die Suche im internen Pool fand das Team insgesamt 147 potenziell passende Personen, von denen acht persönlich interviewt wurden. Bei der Auswahl half den Personalberatern der LINC Personality Profiler, ein professionelles Tool zur Persönlichkeitsanalyse. „Bei dem Fragebogen erhalten die Kandidaten zu gewissen Bereichen fünf Aussagen und müssen hiervon drei auswählen und priorisieren. Mehr oder weniger Aussagen auszuwählen ist nicht möglich. Das Besondere, im Vergleich zu anderen Persönlichkeitstests: Dieses Tool lässt sich systemisch nicht austricksen“, erklärt Florian Rochlitz. In anderen Tests können Kandidaten häufig jeder einzelnen Aussage abgestuft zustimmen und von ,vollkommen‘ bis ,gar nicht‘ zustimmen. Der LINC Personality Profiler erfüllt so einen hohen wissenschaftlichen Standard, ist für Unerfahrene aber trotzdem verständlich. Der Test baut auf dem psychologischen Modell der „Big Five“ auf, das fünf Kernelemente des menschlichen Charakters klassifiziert und auf verschiedenen Ebenen betrachtet.
Mit Hilfe des LINC Personality Profilers ließen sich die Charaktereigenschaften, Motive und Kompetenzen der Interessierten genauer beurteilen, und fünf der acht Teilnehmenden wurden dem Waldhaus-Team vorgestellt. Weil die Geschäftsführung und Thomas Witt als Besetzungsgremium möglichst unvoreingenommen sein wollten, ließen sie die vollständigen Kandidaten-Reports, die bei HAPEKO aus dem Lebenslauf, einer Zusammenfassung des persönlichen Gesprächs zwischen Personalberater und Kandidat und den LINC-Testergebnissen bestehen, zunächst beiseite. „Wir haben die Profile nebeneinandergelegt und uns die Testergebnisse angeschaut, ohne zu wissen, von welchem Kandidaten sie sind“, beschreibt Thomas Witt seine unkonventionelle Vorgehensweise. Die Absicht: durch die anonymisierten LINC-Profile die am besten passende Persönlichkeit zu finden. Eine Präferenz zeigte sich schnell, drei Kandidaten lernte Thomas Witt persönlich kennen. Eine Begegnung war so stimmig und überzeugend, dass diese Person bis heute als Waldhaus-Markenbotschafter Teil des Teams ist.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Florian Rochlitz und Alena Stiefvater von HAPEKO haben dem Waldhaus-Team um Vertriebsleiter Thomas Witt dabei geholfen, den richtigen Markenbotschafter zu finden (v.l.)
Personalgewinnung für unterschiedliche Personalbedarfe – auf Augenhöhe
Bereits 2019 hat das Team der HAPEKO-Niederlassung Freiburg die Waldhaus-Brauerei bei der Personalgewinnung unterstützt. Auf diese Weise kam Vertriebsleiter Thomas Witt selbst zu Waldhaus und kennt HAPEKO deshalb aus der Bewerber- wie aus der Arbeitgeberperspektive. „HAPEKO begegnet beiden Seiten auf Augenhöhe und hat ein gutes Verständnis für beide Parteien“, beschreibt Witt seinen Eindruck. Besonders die individuell auf die Vakanz und das Stellenprofil angepasste Vorgehensweise gefällt dem Vertriebsleiter. Obwohl mit finanziellem Aufwand verbunden, kann sich die Privatbrauerei deshalb vorstellen, auch in Zukunft auf die Unterstützung durch das HAPEKO-Team zurückzugreifen. Dieser finanzielle Aufwand, der mit der Beauftragung einer Personalberatung verbunden ist, mag zunächst abschreckend wirken, kann auf Sicht aber die beste Investition in die Zukunft sein „Man muss sich im Vergleich dazu vor Augen halten: Wenn eine Stelle zu lange unbesetzt bleibt oder am Ende die falsche Person ausgewählt wird, kostet das oft deutlich mehr“, erläutert Florian Rochlitz.
Dem Fachkräftemangel gemeinsam begegnen
Haben auch Sie offene Stellen zu besetzen? Seit 2003 bieten wir herausragende Personalberatung und -vermittlung. Denn wir finden nicht nur geeignete Arbeitskräfte. Unser Ziel ist es, Verbindungen zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu schaffen, die halten. Wir freuen uns, Ihr mittelständisches Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft unterstützen zu können – von der Klärung Ihrer Bedarfe über die Gewinnung der richtigen Bewerberinnen und Bewerber und die Vertragsverhandlungen bis über den Arbeitsantritt hinaus. Wir finden eine individuelle Lösung für Sie. Kontaktieren Sie uns!
Mehr über die Privatbrauerei Waldhaus:
„Lieber kleiner, aber feiner“ lautet einer der wichtigsten Unternehmensgrundsätze der Privatbrauerei, die 1833 von Johann Schmid gegründet wurde und bis heute in Familienbesitz ist. Sie hat ihren Sitz in Waldhaus, einem Ortsteil von Weilheim im Hotzenwald, einer Region im Südschwarzwald. Gebraut wird in traditioneller Brauweise nach dem Reinheitsgebot von 1516, das Bier ruht mindestens vier bis fünf Wochen, bevor es in den Verkauf kommt. Die Waldhaus-Biere werden regelmäßig von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prämiert, zudem zeichnete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zeichnete Waldhaus im Sommer 2023 mit dem Bundesehrenpreis aus. In diesem Jahr wurden 12 von 1492 deutschen Brauereien damit ausgezeichnet, Waldhaus erhielt diese Auszeichnung zum fünften Mal. https://www.waldhaus-bier.de/
Mehr über den LINC Personality Profiler:
Das professionelle Tool für Persönlichkeitsdiagnostik beruht auf dem wissenschaftlich renommierten Modell der „Big Five“, das fünf Kernelemente des menschlichen Charakters klassifiziert: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Im Rahmen eines Online-Persönlichkeitstests werden diese Eigenschaften werden mehrdimensional betrachtet. So lässt sich mit dem LINC Personality Profiler herausfinden, wie stark die Charakteristika jeweils ausgeprägt sind. So ist zum Beispiel keine Person zu 100 Prozent extrovertiert oder introvertiert, alle Menschen bewegen sich zwischen diesen beiden Polen. Mit dem Test lässt ein sich differenziertes Profil von Charaktereigenschaften, Motiven und Kompetenzen erstellen, das valide Personalauswahl-Entscheidungen ermöglicht. https://linc.de/lpp-persoenlic...
Hinweis: In diesem Text wird die männliche Form für personenbezogene Hauptwörter benutzt. Dies dient allein dem Lesefluss, es sind alle Geschlechter gemeint.
Fotos: Privatbrauerei Waldhaus
